Legende von Kastela


Die Liebesgeschichte von Miljenko & Dobrila

Miljenkos Kastel, erbaut um 1482 Im siebzehnten Jahrhundert lebten zwei verfeindete Familien in dem Kastel Luksic: Die Vitturis und die Rusinics.

Etwa zur gleichen Zeit gebaren die Mütter je ein Kind. Die Tochter der Vitturis wurde Dobrila, der Sohn der Rusinics Miljenko genannt.

Zum Entsetzen ihrer Eltern verliebten sich Dobrila und Miljenko heftig worauf Dobrila von ihrem Vater in ein Frauenkloster in Trogir verbannt wurde.

Dort trauerte und wartete sie auf ihren Miljenko, der - da war sie sicher - sie suchen, finden und zu seiner Frau machen würde. Niemand erzählte ihr, dass ihr Geliebter unterdessen vom Gerichtshof Kastelas ins Exil in das Kloster Visovac geschickt worden war. Dort, zu Füßen der Wasserfälle des Flusses Krka traf er eines Tages eine alte Bäuerin. Sie war sehr freundlich zu ihm und er fasste schnell Vertrauen. Als er ihr seine Geschichte erzählte stellte sich heraus, dass die Alte vormals als Amme bei der Familie Vittui gedient hatte. Sie kannte Dobrila von Kindheit an und wünschte ihrem Schützling nur das Beste. Darum suchte sie das Mädchen auf und ermunterte sie, zu fliehen.

Doch noch auf dem Weg zu ihrem Miljenko wurde die junge Frau von Räubern überfallen und brutal verschleppt.

Als der Vater Vittui von der Flucht und der Entführung seiner Tochter erfuhr, setzte er viel Geld und all sein Geschick ein um sie zurück zu holen. Aber er erkannte, dass selbst er gegen die Gefühle der Liebenden machtlos war. Und so schlossen die Falmilien der Vittuis und Rusinics endlich frieden. Die Kinder wurden herzlich in Kastela begrüßt und ein rauschendes Hochzeitsfest ausgerichtet. Doch der Zorn und die Eifersucht des alten Vittui ließ ihn den Frieden brechen: Er gab Räubern den Befehl, Miljenko zu töten.

Dobrila musste kurz darauf nicht nur erfahren, dass ihr Gatte ermordet worden war, sondern auch, dass ihr Vater seinen eigenen Schwiegersohn umgebracht hatte. Die Trauer und der Schmerz machten die junge Witwe erst wahnsinnig, bald darauf ernstlich krank: Warum sollte sie weiterleben, wenn die Liebe ihres Lebens tot war? So starb sie kurz nach Miljenko. Noch auf dem Totenbett bat sie abermals darum, neben ihrem Mann begraben zu werden.

Die Familien erfüllten ihr diesen Wunsch und so liegen die Särge der Beiden noch bis heute in der Kirche zum heiligen Ivan.