Lage von Kornaten
Allgemeines zu den Kornaten
Wer denkt schön böses dabei, wenn Sie nach dem Urlaub in Dalmatien erzählen, sie hätten die "große Hure" besucht und mehrere Stunden vor dem "Hintern der Alten" verbracht? So lauten schließlich die Namen von zwei der zahllosen Inseln des Kornati-Archipels, zeugen von Fantasie und Einsamkeit der namensgebenden Fischer und weisen ansonsten keine ähnlichkeit zu ihren assoziativen Benennungen auf. Vielmehr wird das 307qkm große Archipel heute als Segelparadies geschätzt und dient den Glücklichen, die hier eine Ferienwohnung oder gar ein Ferienhaus mieten können, als Ort des Rückzugs, der Stille und Ursprünglichkeit. Gerne werden die Inseln als "ursprüngliche" Landschaften bezeichnet, was aber vernachlässigt, dass sich ihre imposante und charakteristische Form nur durch jahrtausendelange Umweltsünden entwickeln konnte, denen erst die Erklärung zum Nationalpark 1980 Einhalt gebieten konnte.Die Inseln
Kornat
Die geometrisch ausgerichteten, schnurgeraden Trockensteinmauern bestimmen das Landschaftsbild der Insel Kornat, nach der nicht nur
die ganze Region benannt ist, sondern die auch 64% der Landfläche stellt. Dennoch hat sich hier keine richtige Stadt gebildet. Ganz in
der Tradition der Hirten und Fischer der letzten Jahrhunderte siedelt man lieber verstreut. 20 Häuser in Sichtnähe - das ist Vrulje
und das einzige, was man hier als Dorf bezeichnen könnte. Um das Dorf herum werden Oliven kultiviert und von der 237m - Anhöhe Metline
und der Festung Tureta aus hat man einen schönen Ausblick über die Insel.
Für Hobby- und Profigeologen und - Archäologen ist Kornat wegen seiner Felsplattenverschiebungen und der Relikte von der illyrischen
Zeit bis zum Partisanentum des zweiten Weltkriegs zusätzlich interessant.
Zut
Einst wurde diese zweitgrößte Insel des Archipels von den Venezianern gegen ein einziges Haus in Zadar getauscht. Darüber können
Einwohner und Besucher heute nur kopfschüttelnd schmunzeln, ist doch das 15 qkm große Eiland mit seinen Obst- und Olivenplantagen,
den Weideflächen und der nahezu gänzlich unbebauten Küste einer der schönsten Orte Kroatiens. Und die drei Häfen der Insel
laden nicht nur Fischer ein, hier mehr Zeit zu verbringen. Segelurlauber finden hier fast immer einen geschützten Ankerplatz,
Trinkwasserversorgung und freundliche Gastgeber. Aber vor den Untiefen sollten Sie sich in Acht nehmen: zur Nachbarinsel Pinizelic zum
Beispiel geht man besser zu Fuß durchs Meer!
Naturschutz
Die kegelförmigen Kornaten können nicht gerade mit einer reichen Flora und Fauna aufwarten. Trotz des milden Klimas sind die Inseln zu einem der lebensfeindlichsten Räume der Adria geworden. Dazu kommt, dass die Inseln langsam im Meer versinken: Etwa ein Meter schwindet je tausend Jahre. Was marginal klingt, entwickelt eine gewisse Dramatik, wenn man weiß, dass alle 89 Inseln des Nationalparks einst eine einzige waren. Der flache Meeresgrund dazwischen und die günstige Strömung bergen nicht nur eine farbenfrohe und abwechslungsreiche Tierwelt, sondern sorgen auch dafür, dass das Wasser noch klarer als im restlichen Dalmatien scheint. Wer hier schnorcheln oder tauchen möchte (und spätestens, wenn Sie einen Blick ins Meer werfen, werden Sie wollen!) muss sich jedoch an die Regeln des Nationalparks halten: Jagd und das ausreißen von Pflanzen ist selbstverständlich verboten, aber auch wo getaucht werden darf, wann und mit welchem Equipment wird von den Parkmitarbeitern streng überwacht. Darüber hinaus hat jeder Besucher pro Tag Aufenthalt einen Beitrag zum Naturschutz zu entrichten.Insidertipps
Prozession
Falls möglich, sollten Sie Kornat am ersten Sonntag im Juli besuchen. Dann werden Sie zwar nicht das abgeschiedene Inselchen erleben,
als das es bekannt ist, aber dafür einem einzigartigen Spektakel beiwohnen: An der Kirche Gospe O Tarca findet ein feierlicher
Wallfahrtsgottesdienst statt zu dem dutzende Pilger der umliegenden Inseln mit extra geschmückten Booten in die
Bucht einlaufen und der Festtagsstimmung der Insel zusätzlich Glanz verleihen.
Mana
Die kleine Insel wäre nicht weiter erwähnenswert, wäre hier nicht der Maria Schell - Film "Tobende See" gedreht worden.
Passend zum Titel brauchte das Team hier früher keine Windmaschinen, liegt die Insel doch direkt im Jugo-Wind, der das Meer
bis zu 40 m in die Höhe peitscht - eine absolute Ausnahme in Dalmatien! Was allerdings extra für den Film errichtet werden musste,
ist die "authentisch griechische Siedlung" die auch heute noch steht.