Sehenswürdigkeiten in Zadar
Kirche Sv. Donat
In einem Atemzug mit der Karlskirche in Aachen und anderen karolingischen Pfalzkirchen wird dieses ebenfalls runde Gotteshaus in Zadar genannt. Die charakteristischen acht tragenden Säulen, die drei Apsiden und die hohe Galerie waren zur Bauzeit im 9. Jahrhundert eine Innovation und auch dem heutigen Betrachter fällt die erstaunliche Harmonie auf. Der 26 Meter hohe Kuppelbau und die geschickte Lichtlenkung lassen das Auge automatisch nach oben wandern und selbst überzeugten Atheisten fällt es schwer, an diesem Ort nicht wenigstens ein bisschen Ehrfurcht zu empfinden - und sei es nur vor der Baukunst der alten Meister.
Kathedrale Sv. Stosija
Schon von weitem sind die herrlichen Fensterrosen der Domkirche St. Anastasia zu sehen, die im 13. Jahrhundert im romanischen Stil errichtet wurde. Angesichts der Größe und Pracht dieses Gotteshauses ließ es sich auch der Erzbischof im Jahr 1324 nicht nehmen, persönlich eine Widmungsinschrift zu verfassen. Sie ist noch heute im mittleren Gewändeportal zu sehen. Die zahlreichen Reliefs, Bilder und Altäre dieser von außen so elegant-schlichten Kirche wurden von den besten Künstlern ihrer Zeit gefertigt und erfreuen das fachkundige Auge auch noch nach Jahrhunderten. Und wer genug von Kultur und Schummerlicht hat, kann die steilen Stufen des Glockenturms mit der 400jährigen Bauzeit erklimmen, und seinen Blick über das immer sonnige Zadar schweifen lassen!
Kirche Sv. Marija
Irgendwann, kurz vor dem zweiten Weltkrieg, schleppte eine umsichtige und tatkräftige Nonne all die Heiligenbilder, Reliquien, aus Gold und Silber geschmiedete Kunstwerke in den Keller unter den Glockenturm, mauerte die Schätze ein und betete. Nur dieser Nonne haben wir es zu verdanken, dass wir heute in der Marienkirche des Benediktinerinnenklosters so beeindruckende Exponate zu sehen bekommen. Denn tatsächlich überstanden alle unbeschadet den Krieg! Aber auch die 1091 geweihte Kirche an sich blieb größtenteils von Zerstörungen verschont: Die Renaissancefassade aus dem 16. und die Stuckornamente aus dem 19. Jahrhundert wären auch ohne das angrenzende Museum ein Highlight in jedem Kultururlaub.
Kirche und Kloster des Heiligen Frane
Die Bedeutung des Franziskanerklosters und der dazugehörigen Kirche kann man an der Architektur ablesen. Während andere Gebäude über die Jahrhunderte verfallen, zerstört werden und im Idealfall wieder mühsam rekonstruiert werden müssen, zeigt sich Sv. Frane im eigenwilligen Stilmix vieler Epochen und Dynastien. Jeder Herrscher, jede Generation wollte sich in dem im 13. Jhdt. an der Landspitze der Halbinsel gelegenen Bauwerk verewigen. Und so steht venezianisches Chorgestühl neben dem Kreuzgang im Renaissancestil und beides hinter der gotischen Fassade. Nicht unbedingt harmonisch, aber vielfältig - ganz wie Zadar selbst!
Archäologisches Museum
Relikte der langen Geschichte Zadars von den ersten, steinzeitlichen Funden bis zu Fundstücken aus dem späten Mittelalter werden im archäologischen Museum präsentiert. In dem Gebäude gegenüber der Donatskirche scheinen Kaiser Tiberius und Augustus auferstanden zu sein - stehen sie dem Besucher doch plötzlich in ganzer Lebensgröße gegenüber!
Forum
90 mal 40 Meter, akribisch parallel zum Ufer ausgerichtet, von Parkanlagen und Promenaden gesäumt - das Forum von Zadar ist auch nach über 2000 Jahren noch genau so, wie von den Römern konzipiert. Dass in der direkten Nachbarschaft über die Jahrhunderte ein paar der schönsten Gebäude der Stadt errichtet wurden, dürfte den alten Baumeistern ebenfalls gefallen. Und den Touristen nicht weniger! Die flanieren zwischen Sveti Donat und Sveti Stosija über eben jene Treppen und Pflaster, über die schon ganz andere Sandalen schritten. Und wenn man nun nicht wüsste, dass die Säule an der Westseite eigentlich ein Pranger ist, wäre der Platz noch ein bisschen idyllischer.
Kirche des Heiligen Simun
Im 14. Jahrhundert wurde diese Kirche errichtet und bietet bis heute dem heiligen Simeon die letzte Ruhe. Die Seiten des Sarkophags aus dem Jahr 1377 zeigen Szenen aus der Geschichte Zadars, der Deckel gar ein Abbild des Heiligen selbst. Alle Verziehrungen und Ornamente bestehen aus Gold und Silber und selbstverständliche wurden nur die renommiertesten Schmiede ihrer Zeit mit der Fertigung betraut.
Wenn Sie nach Ihrem Besuch in dieser Kirche wieder ins Tageslicht treten, sind Sie nur noch ein paar Schritte vom Fünf-Brunnen-Platz entfernt. Von hier aus versorgte sich die ganze Stadt bis weit ins 19. Jahrhundert hinein täglich mit frischem Wasser- und Klatsch.